Wie war denn nun die CES 2015?

von Olaf Adam
Für vier Tage am Anfang jeden Jahres richten sich die Augen der Welt auf Las Vegas, denn von der Consumer Electronics Show erwartet man eigentlich die großen Neuigkeiten in Sachen TV, HiFi und Heimkino. Doch in den letzten Jahren werden die CES-Nachrichten immer stärker von 'smarten' Küchen, 'connected' Cars und anderen Trends bestimmt. Dabei gibt es die traditionellen Premieren nach wie vor, man muss nur eben etwas genauer hin schauen, um sie zu sehen. Deshalb waren wir da. Zu Beginn dieses kleinen Erlebnisberichts bietet es sich vielleicht an, einmal kurz die oberflächlich erkennbaren 'großen' Trends zu erwähnen. Diese werden von zahlreichen Beobachtern und Deutern der Branche meist bereits im Vorfeld der Messe zurecht spekuliert, und auch das Jahr 2015 bildete da keine Ausnahme. So wussten also bereits alle Ende Dezember, worum es in Las Vegas gehen würde: um Smart Home, um Connected Cars und um das so genannte 'Internet of Things'. Und tatsächlich gab es all das auch zur Genüge in Las Vegas zu sehen. Indes, die große Revolution, wie sie das Rauschen im (elektronischen) Blätterwald vorab vermuten ließ, die blieb aus. Gerade im Bereich 'Smart Home' hätte man irgendwie mehr erwartet. Zwar präsentierten sich viele bekannte und unbekannte Hersteller unter diesem Banner, und zeigten auch durchaus viele neue Produkte. Doch der alles vereinende Standard, die generelle Lösung, mit der man aus einem vernetzten Haus auch endlich ein wirklich smartes machen kann, lässt weiter auf sich warten. Spannend war in diesem Zusammenhang vor allem, dass im Vorfeld und teilweise auch noch während der Messe vor allem über einen Hersteller gesprochen wurde, der die CES traditionell ignoriert. Die Rede ist von Apple, dessen 'HomeKit'-Plattform geeignet sein soll, eben jener einheitliche Standard zu werden, mit dem man Produkte unterschiedlicher Hersteller nicht nur miteinander vernetzen, sondern eben auch intelligent steuern kann. Es gab dann auch tatsächlich die ersten HomeKit-Produkte auf der CES zu sehen, doch der große Aha-Effekt blieb leider aus. Es mag nett sein, die Steckdose oder den Garagentoröffner per Smartphone bedienen zu können, doch wirklich neu ist das auch nicht. Eins wurde in Las Vegas deutlich: Vieles, was unter dem Schlagwort 'Smart Home' gezeigt wurde, passt eigentlich nur unter den wesentlich diffuseren Oberbegriff 'Internet of Things'; immer mehr einzelne Geräte, von der Steckdose bis hin zum Küchenherd, sind in der Tat vernetzt (bzw. vernetzbar) und theoretisch mit dem Internet verbunden. 'Smart' wird das Ganze jedoch erst durch eine sinnvolle Verknüpfung der einzelnen Geräte, die eine tatsächlich intelligente Steuerung möglich macht. Solche Lösungen werden kommen, gar kein Zweifel. Auf der CES 2015 waren sie jedoch höchstens in ersten Ansätzen zu sehen.













